Auf dieser Seite erfahren Sie einfach erklärt alle Informationen zu den Themen Malmaterial sowie künstlerische Techniken und deren Verwendung für die Portraitmalerei.
Zeichnung
Die Zeichnung ist wohl die älteste Art, Bilder, Menschen, Tiere und Visionen künstlerisch darzustellen. Steinzeitliche Höhlenmalereien zeugen vom immerwährenden Bedürfnis des Menschen, sein Leben darzustellen. Die Zeichenmaterialien stammten gänzlich aus der Natur.
Zeichenmittel
Kohle, Rötel, Erden
Kohle, also halb verbranntes Holz ist das älteste Zeichenmittel, das wir kennen. Es wird auch heute noch verwendet und es lassen sich damit ausdrucksstarke Zeichnungen anfertigen. Zeichenkohle bietet dem Künstler einen großen Spielraum im Ausdruck. Ähnliche Zeichenmittel sind Knochenkohle, Kreiden und Erden (Caput Mortum,Rötel, Umbra). Fertige Zeichnungen sollten im Nachhinein fixiert werden.
Bleistift, Silberstift, Graphit
Der Vorgänger des Bleistifts ist der Silberstift, dessen Blütezeit die Renaissance war. Ein Stück Silberdraht wurde in einem Griffel befestigt, um damit auf grundiertem Papier zu zeichnen. Diese Art der Zeichnung hebt sich von anderen Zeichentechniken durch ihren scharfen Strich ab. Später wurde weicheres Metall (Blei, Zinn) verwendet und schließlich durch Graphit (Kohlenstoff) ersetzt.
Pastellkreiden, Ölkreiden
Pastellkreiden und Ölkreiden sind künstlich hergestellte Kreiden in sämtlichen Farbvariationen. Sie bestehen aus Pigmentmischungen, die mit wenig Bindemittel (Knochenleim, Öl, Wachs) versetzt und getrocknet wurden.
Bildträger
Die ersten Bildträger, die zum Zeichnen verwendet wurden, sind Steinwände. Später eigneten sich Schiefer- und Holzplatten zum Zeichnen.
Papier
Papier stammt vom Papyrus (Ägypten) ab und besteht aus mehr oder weniger mit Bindemitteln versetzte Holzfasern. Papier ist heute in allen Stärken und Härtegraden erhältlich. Es gibt ebenso unterschiedliche Bleichegrade (Weiß Stärke) und ebenso Strukturen im Papier die dem 2 Dimensionalen eine gewisse Tiefe verleiht durch zusätzliche Lichtbrechung.
Stoffe, Holz
Grundierte Stoffe, wie Jute, Baumwolle oder Leinen eignen sich ebenfalls für Zeichnungen. Holz als Bildträger für Zeichnungen ist eher selten verwendet worden aber durchaus sehr geeignet, wenn es grundiert ist. Der Kreativsten Seele wird es wohl nie an Malgrund fehlen wodurch auch schon Materialien wie Glas, Metall, uvm verwendet werden.
Malerei
Wasserfarben, Gouache, Aquarell, Tempera
Die ersten Malfarben bestanden aus zerstoßener Kohle, Kreiden oder farbigen Erden, die mit Speichel und später mit Pflanzensäften versetzt wurden. Als Bildemittel sind auch Blut und Ei bekannt (Albumin/Eiweiß).
Ölfarben
Die Ölmalerei gehört zu den Maltechniken mit langer Tradition und wird seit etwa dem vierzehnten Jahrhundert eingesetzt.
Anfänglich mischten Ölmaler ihre Farben selbst an oder beauftragten ihre Lehrlinge damit, erste fertige Ölfarben wurden gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts in den Geschäften angeboten.
Auch wenn die Ölfarben kontinuierlich verfeinert und ihre Qualität und Haltbarkeit stetig verbessert wurde, so werden Ölfarben heute im Prinzip noch genauso hergestellt wie früher.
Die Basis für Ölfarben bildet ein Öl, in das Farbpigmente eingerieben werden. Neben klassischen Ölfarben gibt es heute jedoch auch Ölfarben, die mit Wasser verdünnt werden können und sich dadurch auszeichnen, dass sie bei vergleichbaren Eigenschaften und Verarbeitungsmöglichkeiten deutlich schneller trocknen.
Nun gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Maltechniken, mit denen Ölfarben vermalt werden können und die dem Gemälde dann sein besonderes Aussehen verleihen.
Hier eine Übersicht über die am häufigsten
verwendeten Maltechniken mit Ölfarben:
• Nass-in-Nass-Technik.
Bei dieser Maltechnik werden weitere Farben und Flächen auf noch nicht getrockneten Farbflächen aufgetragen. Dabei kann die Nass-in-Nass-Technik mit Ölfarben in allen Konsistenzen umgesetzt werden.
Da hier die Trocknungszeiten nicht berücksichtigt werden, sondern das Bild spontan und in nur einer Sitzung gemalt wird, wird diese Technik auch als Alla-Prima-Malerei bezeichnet.
Allerdings muss bedacht werden, dass sich die noch nassen Ölfarben auf dem Malgrund miteinander vermischen, so dass Mischtöne und Farbverläufe im Vorfeld eingeplant werden sollten.
• Lasurtechnik.
Diese Maltechnik kennzeichnet sich durch transparente oder halbtransparente Farbschichten, die übereinander gelegt werden und etwas an die Aquarellmalerei erinnern.
Bevor eine neue Farbschicht aufgetragen wird, lässt der Künstler die Unterschicht in aller Regel trocknen.
• Impasto-Technik.
Die Impasto-Technik kennzeichnet sich durch Farbflächen aus sehr dickflüssigen Ölfarben, die mit einem Borstenpinsel oder einem Malmesser aufgetragen werden.
Die Linien, Striche und Strukturen, die durch den Auftrag entstehen, bleiben dabei als gestalterisches Element erhalten.
Da in aller Regel neue Schichten erst aufgetragen werden, nachdem die unteren Schichten getrocknet sind, werden heute bei der Impasto-Technik vielfach Ölfarben auf Alkydbasis verwendet, weil diese schneller trocknen als klassische Ölfarben auf Basis von Leinöl.
• S´graffito-Technik.
Bei der Maltechnik wird die Ölfarbe zunächst aufgetragen und anschließend in noch nassem Zustand mit dem Ende des Pinselstieles oder einem Malmesser teilweise wieder abgekratzt.
• Verwischtechnik.
Diese Maltechnik ist mit der Lasurtechnik verwandt. Die Ölfarbe wird in einer sehr dünnen Schicht auf das Bild aufgetragen, so dass die darunter liegende Farbschicht sichtbar bleibt, aber wie von einer Art Nebel überdeckt ist.
• Monodruck-Technik.
Bei dieser Maltechnik wird nicht direkt auf dem Malgrund gemalt, sondern auf einer Platte meist aus Glas. Die Platte wird mit eher dickflüssigen Ölfarben bemalt und das Bild anschließend durch einen Abdruck auf den Malgrund übertragen.
Die traditionellen Techniken werden regelmäßig durchbrochen und kombiniert wodurch stetig neue Techniken mit dem ergibigen Material kreiert werden können.